Bericht von Simone Dahli aus Iquitos, Peru
Iquitos – Quarantäne Tag 19
Lacitos de Luz und 100 Familien sagen DANKE!!!
Endlich kann ich mich bei euch für die vielen lieben Reaktionen auf meinen letzten Post bedanken. Ich war sehr überrascht. Und tausend Dank an alle, die den Post weitergeleitet haben und natürlich an die, die für die Armen hier in Iquitos etwas gespendet haben. Die Menschen haben Hunger. Wir können jeden Franken sehr, sehr gut gebrauchen.
Update zum Flug: Nach zweiwöchigen Verhandlungen konnte heute endlich die 1. Gruppe Touristen aus Iquitos rausgeflogen werden. Von Iquitos direkt nach Santiago de Chile und dann mit drei Flugzeugen nach Frankfurt. Leider hatte das Flugzeug nur 144 Plätze für die 450 gestrandeten Ausländer hier. Vorrang hatten die Deutschen, dann die EU-Bürger, die Alten und Kranken. Wir anderen bleiben zurück und hoffen, dass bald ein anderes europäisches Land einen Flug organisiert. Die peruanische Regierung ist unglaublich stur und lässt niemanden mehr nach Lima fliegen, der nicht am gleichen Tag einen Weiterflug hat. Da wir 45 verschiedene Nationen sind, wird das etwas schwierig. Aber es wird schon alles gut kommen.
Heute ist der 19. Tag der peruanischen Quarantäne. Die Menschen sind verzweifelt und haben Hunger. Dank euren lieben Spenden konnten wir in der letzten Woche 100 Familien ein Packet mit Lebensmittel und dringend benötigten Medikamenten schenken. Meine zwei Freundinnen, welche auch sonst für die Projekte von Lacitos de luz verantwortlich sind, haben täglich Lebensmittel eingekauft und die Säcke verteilt. Auf der einen Seite meine Freundin Maria Helmi Vargas, die zusammen mit ihren erwachsenen Kindern Lebensmittel und Medikamente an die Familien der Therapie- und Blindenprojekte (Kinder mit einer Behinderung) verteilt hat. Und auf der anderen Seite meine Freundin Silvia Barbaran, die zusammen mit Freddy, Angela, Cesar und meinen Kindern im Kinderheim die Säcke vorbereitet und an die armen Familien vom Schul- und HIV-Projekt verteilt hat. Auch weitere Familien aus extremer Armut konnten profitieren.
Ein Packet hat einen Wert von ca. 30 CHF und die Lebensmittel reichen für ungefähr zwei Wochen für einen Haushalt von 3 Personen. Die Stadtverwaltung hat uns einen Jeep mit Sondergenehmigung zur Verfügung gestellt. So konnten wir trotz Ausgangssperre die Lebensmittel an die Armen verteilen. Natürlich gibt es noch unzählige weitere Menschen, die Hunger leiden. Aber wir können leider nicht allen helfen. So schön wie es ist, die strahlenden Augen eines Beschenkten zu sehen, so weh tut es, an den hoffnungsvollen Gesichtern vorbeizugehen, welche kein Packet bekommen. Das ist unglaublich schwierig für mich. Wir werden aber auch in den nächsten Wochen weitere Lebensmittel verteilen.
Die Menschen sind unglaublich dankbar dafür. Auch in ihrem Namen möchte ich allen ganz herzlich danken.
Passt gut auf euch auf. Hasta pronto.
Liebe Grüsse aus dem Dschungel